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Internationale Fachgesellschaften treffen sich zum Tag der Geodäsie in Hannover

Internationale Fachgesellschaften treffen sich zum Tag der Geodäsie in Hannover

Tag der Geodäsie 2019 in Hannover: Die Spitzenvertreter der vier geodätischen Fachgesellschaften vor dem Stand der Leibniz Universität Hannover: (v.l.) Prof. Rudolf Staiger (Präsident FIG), Prof. Monika Sester (Vizepräsidentin ICA), Prof. Harald Schuh (Präsident IAG) und Prof. Christian Heipke (Präsident ISPRS).

Zum Tag der Geodäsie am 24.05.2019 trafen sich die Spitzen der vier internationalen Fachgesellschaften im Bereich der Geodäsie und Geoinformatik in Hannover.

Prof. Monika Sester (Leibniz Universität Hannover) vertrat die International Cartographic Association (ICA) als deren Vizepräsidentin; die anderen drei internationalen Vereinigungen waren durch ihre Präsidenten vertreten: Prof. Harald Schuh (GeoForschungszentrum Potsdam) nahm für die International Association of Geodesy (IAG) an dem Treffen teil, Prof. Rudolf Staiger (Hochschule Bochum) für die International Federation of Surveyors (FIG) und Prof. Christian Heipke (Leibniz Universität Hannover) für die International Society for Photogrammetry and Remote Sensing (ISPRS). Bemerkenswert an dem Treffen ist, dass alle vier Repräsentanten aus Deutschland kommen. Diese in der teilweise über 100-jährigen Geschichte der Fachgesellschaften bisher noch nie dagewesene Konstellation dokumentiert eindrucksvoll die Bedeutung der deutschen Wissenschaft in der internationalen Geodäsie und Geoinformatik.

Am Vormittag stellten sich die Vertreter der internationalen Organisationen vor einem interessierten Fachpublikum in den Räumen der Leibniz Universität Hannover vor. Nachmittags trafen sie sich zu einer 45-minütigen öffentlichen Podiumsdiskussion in der Innenstadt Hannovers, in der sie die Rolle von Geodäsie und Geoinformatik für die Gesellschaft hervorhoben. Neben den klassischen Aufgaben der Vermessung und Abbildung der Erdoberfläche sowie der Eigentumssicherung ist das vor allem die Rolle der Geodäsie in der Zeit von Digitalisierung und Klimawandel, etwa für Mobilität und autonomes Fahren, für nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land, Erdbeobachtung und Naturgefahren, aber auch in Robotik und Navigation. Diese geodätischen Beiträge sind häufig öffentlich kaum sichtbar. Ohne die Geodäsie wären allerdings gesicherte Daten beispielsweise zum Meeresspiegelanstieg, zur hochgenauen Positionierung in Echtzeit oder im Katastrophenmanagement nicht in der notwendigen Qualität verfügbar.

Mit der ganzen Breite ihrer Forschung möchte die Geodäsie wesentliche Beiträge zu den von den Vereinten Nationen ausgerufenen Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals ) leisten. Beispielsweise sind nach Schätzungen der Weltbank s nur etwa 30 Prozent der Grundstücke weltweit registriert, weshalb hier Experten für Kataster und Landmanagement sehr gefragt sind.

Alle Redner hoben das breite Betätigungsfeld und die hohe Attraktivität der Geodäsie hervor mit hervorragenden Karriereaussichten. Vor diesem Hintergrund könne Studieninteressierten das Fach nur wärmstens empfohlen werden.

Im Anschluss an die öffentliche Diskussion trafen sich die Vertreter der Fachgesellschaften zu einem Meinungsaustausch, in dem sie Möglichkeiten einer vertieften Zusammenarbeit besprachen. Sie vereinbarten einen verbesserten Informationsaustausch, ein gemeinsames Auftreten bei Tagungen und Weiterbildungsveranstaltungen, insbesondere in Bereichen, in denen Schnittstellen bestehen. Auch in Fragen, die Geodäsie und Geoinformatik insgesamt betreffen, wie das Publikationswesen, die Ausbildung und Nachwuchswerbung und die Sichtbarkeit des Faches gegenüber Politik, Verwaltung und Gesellschaft auf nationaler und internationaler Ebene, soll die Zusammen-arbeit in Zukunft intensiviert werden.

Weitere Informationen zu den Fachgesellschaften finden sich hier:

 

Verfasst von ubr